top of page

Was in uns verborgen liegt von Nadine Bogner


Was in uns verborgen liegt ist der zweite Roman von Nadine Bogner, der im Selfpublishing erschienen ist. Dabei handelt es sich um eine Kreuzfahrtschiffsreise, die von 5 Reisenden handelt. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf Mila und Dean, die die Geschichte hauptsächlich tragen und erzählen. Vereinzelt gibt es auch ein oder zwei Kapitel von den anderen Mitstreitern, die die Entwicklung rund um Mila und Dean näher erläutern und gleichzeitig auf sich selbst eingehen. Jedoch treten sie eher in den Hintergrund. Das ganze jedoch ergibt ein rundes Bild, sodass unser Horizont durch dritte erweitert wurde und uns so mehr Einblick auf das Große und Ganze geben.


Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben, hat einen malerischen Schreibstil, der schöne Bilder in der Fantasie heraufbeschwört. Nadine schreibt detailgetreu und bildgwaltig, wodurch das Lesen noch einmal eine Schippe mehr Spaß macht. An sich beginnt die Geschichte eigentlich eher mittendrin. Denn Mila befindet sich auf dem Weg zum Kreuzfahrtschiff. Wir wissen nicht, warum sie diese Reise macht, was ihre Beweggründe sind und aus welcher Vergangenheit sie kommt. Je weiter wir voran schreiten, desto mehr lernt man die Umstände ihrer Lebensweise kennen. Positiv an dieser Vorgehensweise ist, dass wir unvoreingenommen Mila bei ihrem neuen Kapitel im Leben begleiten. Ebenfalls gut gemacht finde ich, dass die Autorin uns sehr zeitnah mit den anderen Passagieren bekanntmacht. Denn sie alle haben eine Sache gemein: sie sind Alleinreisende und haben ein Päckchen mit sich zu tragen. Und wenn wir mal ehrlich sind, wer begibt sich bitte alleine auf eine 5 monatige Weltreise mit Fremden auf einem Kreuzfahrtschiff? Entweder Abenteuerlustige oder eben jene, die dringend eine Auszeit benötigen. Oder? So lernen wir schnell alle oberflächlich kennen und bekommen einen ersten Eindruck von ihnen, auch wenn dieser durch Milas Augen stammt. Mit dem Fortschreiten der Geschichte erfahren wir mehr, entwickeln unsere Favoriten und weniger liebgewonnene Charaktere. Aber das alles gehört schließlich zum Leben dazu - Menschen, die man auf Anhieb mag und sympathisch findet und Menschen, mit denen man eben nicht auskommt. Während wir die einzelnen Charaktere, vor allem aber Mila und Dean Stück für Stück, Schicht für Schicht tiefgründiger kennenlernen, begeben wir uns gleichzeitig auf eine Weltreise und lernen auch neue und schöne Orte kennen. Gestartet sind wir in Amerika und reisen einmal quer durch die Welt. Diesen Aspekt, dass wir auch was von der Weltreise mitbekommen und die verschiedenen Sightseeing der jeweiligen Orte zu Lesen bekommen, fand ich sehr erfrischend. Denn so war ich innerhalb weniger Wochen in sehr vielen verschiedenen Länder. Aber es ist nicht nur eine Reise durch die diversen Länder und Kulturen, sondern vor allem eine Reise zu sich selbst. Denn Mila hat nicht umsonst ihre Wohnung und ihr Leben in Deutschland gekündigt. Es steckt viel mehr dahinter. Diese 5 Monate auf dem Schiff bringen Mila und Dean auch sehr viel über sich selbst bei. Milas Entwicklung von Anfang des Buchs verglichen mit dem Ende ist bemerkenswert. Nadine schafft es, dass die Entwicklung glaubwürdig und schrittweise vonstattengeht und nichts zu abrupt ist. Und dass man in jedem Alter im Leben eine Entwicklung macht. Mila ist eine eher zurückhaltende und verschlossenen Person, die nicht leicht vertrauen verschenkt, immer auf der Hut ist und eine dicke Mauer um sich errichtet hat. Dean gibt vom Äußeren den Anschein, dass er sehr offen, lustig und humorvoll ist, und keine Sorgen hat, aber tief in ihm drin mehr ist, als er zeigt. Bis auf einen Punkt seitens Dean, den ich nicht ganz nachvollziehen konnte, aber verdeutlichte, dass jeder Mensch seine Macken und Kanten hat, habe ich nichts auszusetzen oder zu bemängeln. Auch die Liebesgeschichte von Mila und Dean beginnt zögerlich, leise und eher schleichend. Zwar merken beide schnell, dass sie sich mögen und es zwischen ihnen knistert, aber die Tatsache, dass am Ende der Schifffahrt zwei komplett verschiedenen Realitäten auf sie wartet, hält sie zunächst zurück. Mila ist nämlich Deutsche und Dean Amerikaner - wer gibt was auf? Was machen sie, wenn die 5 Monate rum sind? Und die wichtigste Frage überhaupt: können sie funktionieren und mehr werden, als nur ein Sommerflirt? Auch die anderen Charaktere fand ich interessant und gut gemacht. Wobei - ich frage mich ernsthaft, warum die Autorin einen bestimmten Charakter uns so lange auf den Hals gesetzt hat. Ich musste echt sehr oft meine Wut in den Griff bekommen! Aber gut, ein solcher Charakter kommt ja in fast jeder Geschichte vor, um etwas Gewürze in die Salatschüssel zu schmeißen. Obwohl es so viele Charaktere sind, zeichnet die Autorin überzeugende Beziehungen der einzelnen Charaktere zueinander und bringt eine tolle Gruppendynamik auf die Beine. Am Ende des Buchs konnte ich zufrieden das Buch zuschlagen. Die Autorin bescherte mir schöne Lesestunden.


Werbung | Rezensionsexemplar

WhatsApp Image 2022-03-15 at 13.06.53.jpeg
Herzlich willkommen zu meiner #bookmedworld und Danke fürs Vorbeischauen!
Damit du keine meiner verrückten, weisen und lebenswichtigen Beiträge verpasst, würde ich dir raten, meinen Blog zu abonnieren. Ansonsten Verpassen auf eigene Gefahr! :D

Keine Beiträge verpassen.

Danke für die Nachricht!

bottom of page