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Feels like Loss von Sarah Heine

  • Autorenbild: Shehla-Ufaq Ahmad
    Shehla-Ufaq Ahmad
  • 15. Mai 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Dies ist der zweite Band der Feels-like-Reihe und setzt einige Wochen nach dem Ende des ersten Bands an. Es geht weiter um Mila und Leo, die ihr Glück, das sich auf einem wackeligen Grat befindet, immer noch nicht ganz fassen können und vorsichtiger im Leben umgehen.


Der Schreibstil ist wie gewohnt einfach nur grandios, man fliegt nur durch die Seiten und Emotionen. Auch dieser Band hält beide Perspektiven bereit, sodass wir wieder intensiver in die Geschichte gezogen werden.


Das Buch beginnt sehr ruhig, man spürt noch die Wunden und Nachwirkungen der Schicksalsschläge aus dem ersten Band, kommt aber langsam wieder in die neue Normalität an. Doch dann war’s das auch mit dem Frieden. Denn Mila und Leo lernen nun, was es heißt, eine Beziehung zu führen und dass es nicht immer „Friede, Freude, Eierkuchen“ sein kann. An sich finde ich es toll, dass die Autorin auch die schwierigen Momente einer Beziehung zeigen möchte, weil es für sie wichtig ist, wenn beide Partner ihr bestes geben und in sie investieren. Anfänglich habe ich sie noch gelesen und verstanden. Doch leider kamen mir diese Streitigkeiten ab einem Zeitpunkt sehr gewollt und gekünstelt vor. Mila und Leo haben sich über Sachen gestritten, wo ich nur die Augen verdreht habe. Da war kein Verständnis, keine Kommunikation und keine Reife. Und das stand im Widerspruch zu dem, wie wir sie beide in Band 1 kennengelernt haben. Und das fand ich sehr schade. Besonders Leo kam mir wie ein ganz anderer Mensch vor. Da war nichts mehr von dem lieben, verständnisvollen Leo, der auf andere eingeht. Er war mehr „zickig“, egoistisch und auf sich fokussiert. Auch hatte ich das Gefühl, das Mila viel mehr einsteckt, als Leo es tut, und viel mehr gibt. Diese ganze Konstellation war sehr schade um ihre Beziehung. Natürlich ist keiner perfekt und keine Beziehung einwandfrei. Aber diese Auseinandersetzungen müssen zu den Personen passen und verständlich und realistisch sein. Und dann kommt der erste große Wendepunkt, der mich geschockt hat. Eigentlich hatte ich etwas anderes erwartet, weil Sarah so rote Heringe gelegt hat und uns Vorahnungen hat aufkommen lassen. Doch dann kam es ganz anders und das hatte ich nicht erwartet. Da hat jemand sich selbst und seine Prinzipien vergessen. Ich war einfach nur enttäuscht. Sehr enttäuscht. Dass die Beziehung an dieser einen Entscheidung leiden wird, war klar. Aber dass sie sich so schnell wieder näherkommen und zueinander finden, war für mich so unrealistisch. Vor allem, weil der Grund für das Verhalten in externe Sachen gesucht wird. Nein? Das war die bewusste Entscheidung einer Person, niemand hat sie dazu gezwungen. Einfach das ganze um diese Fehlentscheidung - no go. Ich war echt wütend und enttäuscht. Aber gut, dann war das ganze wieder schnell gegessen, obwohl es etwas sehr krasses ist, und ohne sich wirklich auszusprechen, weil „die Umstände ihnen gezeigt hätten, dass sie sich versöhnen sollten“. Und der Umstand, auf den sie anspielen, ergibt für mich in dem Sinne keinen Zusammenhang. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Keine Ahnung. Auf jeden Fall geht das Leben weiter und nun kommt das, was der Klappentext eigentlich sagte: Leo erfährt etwas über ihn und seine Vergangenheit; dass die Wahrheit, in die er gelebt hatte, gar keine ist. Auf den Spuren seiner Herkunft begibt er sich auf eine Reise und natürlich begleitet ihn Mila dabei. Auch hier wieder, als Leo einige neue Wahrheiten und Vermutungen erfährt, benimmt er sich so egoistisch und schottet sich von allen ab. Er lässt seinen Geschwistern nicht einmal die Möglichkeit, mit sich reden zu lassen. Like - was geht hier ab, Leo? Hör ihnen doch zu? Aber nein, Leo lässt nichts mit sich gefallen, will aber, dass alle ihm Gehör schenken. Er benimmt sich wie ein komplett anderer Mensch und das macht mich so traurig, aber auch wütend. Wer ist Leo in Wahrheit? Der, den wir in Band 1 kennengelernt haben? Oder der, den wir jetzt zu Gesicht bekommen? Ein weiterer Punkt, der noch extrem gestört hat, ist die Tatsache, dass Leo die Erklärung für seine Wutausbrüche in der Familie sucht. Also weil er der Sohn von seinem Vater ist. Ungeachtet dieser biologischen Beziehung oder Nicht-Beziehung. Leo hat diese Wutprobleme. Und wie er mit Mila in solchen Situationen umgeht, ist einfach unterm Strich. Und dass sie das alles mit sich geschehen lässt, gleicht schon beinah einer toxischen Beziehung. In manchen Situationen konnte ich Leos Reizbarkeit noch verstehen, aber nicht darüber hinaus. Nun gut, auf der Suche nach seinen Spuren wird Leo fündig und erfährt endlich, wer er ist. Mila weicht ihm dabei keine Sekunde von der Seite. Dieser Part der Geschichte hat mir wesentlich besser gefallen, weil Leo zwischendurch der alte zu sein scheint. Und als alles der Besserung hinläuft, passiert doch wieder etwas, wo wir geglaubt haben, diese Tatsache in Band 1 abgeschlossen zu haben. Aber nein, mit voller Wucht kommt ein neuer Schicksalsschlag heftig auf uns zu und raubt uns den Atem. Nur sehr knapp können wir einem bösen Ende entkommen. Auch hier beschreibt die Autorin die Situation so authentisch, so gewaltig und bildlich, dass der Lesende eine Gänsehaut bekommt. Wieder bangen wir, wieder weinen wir, wieder hoffen wir auf eine Besserung. Denn die Angst, dass es nun endgültig ist, hängt wie ein Damoklesschwert über uns. Zwischendurch sprechen sich Leo und Mila etwas aus, Leo redet auch endlich mit seinen Geschwistern, auch wenn die Situation und die Umstände nicht gerade passend waren und es etwas passieren musste, damit Leo sein Ego runterschlucken kann. Und dann kommt das Ende. Nach allem, was sie durchgestanden haben, was sie durchmachen mussten, hätte ich nicht erwartet, dass das passiert. Das ist doch keine Liebe. Und wenn ich so rückblickend darüber nachdenke, lässt mich das Buch mit widersprüchlichen Gefühlen zurück. Ich mag es wirklich gerne, aber auch nicht. Leos andere Seite und dieser eine erste Wendepunkt sind meine großen Kritikpunkte, die mich wirklich gestört haben. Weil das alles aus dem nichts kam. Hätten wir Leo so kennengelernt, würde ich das alles anders betrachten. Aber so war er nun mal nicht. Und das macht es schwer, nachzuvollziehen, warum er so handelt. Und dann dieser blöde Wendepunkt, der wahrscheinlich für Emotionen und OMG-Moment sorgen sollte, mich aber nur enttäuscht, vor allem, weil das alles super schnell verziehen wurde, ohne groß darüber zu reden. Eigentlich hätte dieses Problem ein ganzes Buch bekommen sollen. Oder es liegt an mir und ich sehe diese eine Fehlentscheidung als fatal an. Ich weiß es nicht. Alles in allem kann ich sagen, dass die Geschichte unterhaltsam und bis auf die Kritikpunkte doch auch schön zum Lesen war, was nicht zuletzt am spannenden Schreibstil der Autorin lag.

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